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1993 erhielt Morrison als erste afro-amerikanische Autorin den Nobelpreis für Literatur. In ihrer Preisrede sagte M., Erzählkunst sei für sie nie nur Unterhaltung gewesen. Sie hat sich zwar wie Zora Neale ↗ Hurston immer energisch gegen soziologisch ausgerichtete Literatur gewendet, die einem primär weißen Publikum schwarzes Leben erklären soll, beharrt aber gleichzeitig auf dem politischen Gehalt von Literatur, z.B. bei der Rekonstruktion schwarzer Geschichte. Von Modernisten wie Faulkner ebenso beeinflußt wie von schwarzer (mündlicher) Kultur, wenden sich M.s Romane explizit an ein schwarzes Lesepublikum. In Romantiteln wie Song of Solomon und Jazz wird M.s Bezug auf afro-amerikanische Musik deutlich, die vielen schwarzen Autor/innen als Vorbild für schwarze Literatur gilt. Magische Elemente wie böse Omen (Sula), Zauberer (Song of Solomon) und Geister (Beloved) verweisen auf die afrikanischen Wurzeln afro-amerikanischer Kultur.

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